Ein Mann rennt getrieben durch einen Wald und begegnet dabei seinem Inneren Ich. Ein impulsiver, filmischer Ritt durch eine surreale Welt mit einem von Leistungsdruck getriebenen Protagonisten.
On The Run entstand zeitlich relativ kurz nach dem Dreh von Kaffee & Kippen. Wir waren euphorisiert, unser bis dato größtes Filmprojekt trotz Pandemie abgedreht zu haben und wollten nun so schnell wie möglich das nächste Projekt angehen – auch wenn die Postproduktion von Kaffee & Kippen uns zeitlich noch stark beanspruchen sollte und obwohl (oder gerade weil) sich am Horizont schon wieder die nächste Welle der Corona-Welle abzeichnete.
Nach einigen gemeinsamen Brainstorming-Sessions entstand über den Sommer das Drehbuch für On The Run. Im Anschluss daran fanden wir in Sven Mattke einen hervorragenden Schauspieler, der die anspruchsvolle Aufgabe, zwei Charaktere darzustellen, mit Bravour meisterte. Bedingt durch die Hektik und Dynamik des Films mit vielen Ortswechseln stellte die Motivsuche einen wichtigen Baustein dar, um die Geschichte realistisch und abwechslungsreich zu erzählen und darüber hinaus einen effizienten Dreh gewährleisten zu können. Während der Dreh in einem Konferenzraum des Pentahotels in Leipzig sehr angenehme Produktionsbedingungen bot, gestaltete es sich dagegen während der Drehtage im Leipziger Auwald deutlich schwieriger. Zum einen erwies sich die Unzugänglichkeit des Geländes für uns als nervenzehrend, zum anderen nötigte auch der heftige Dauerregen am ersten Produktionstag der Crew und dem Material einiges ab. Doch auch unter diesen widrigen Bedingungen arbeitete das ganze Team mit großer Freude und Elan zusammen, wofür wir auch heute noch unendlich dankbar sind.
Postproduktion
Die Postproduktion war bei diesem Projekt insofern besonders, als dass das Sound Design bei der Erschaffung der surrealen Welt eine entscheidende Rolle einnimmt. In Tom Grimmer haben wir einen großartigen Sound Designer gefunden, den wir bei diesem Projekt ermutigten, die Grenzen des klassischen Sound Designs zu überschreiten und an manchen Stellen experimentell und unkonventionell neue Wege zu beschreiten, um die eine beklemmende, treibende und dystopische Gesamtstimmung zu erschaffen. Das Colorgrading unterstützt diesen Ansatz weiter und bildet darüber hinaus in der Farbgebung auch die Entwicklung des Hauptprotagonisten ab.
Vermarktung
Nach dem finalen Export lief der Film auf einigen Filmfestivals in Deutschland und gewann beim 3. Filmfest im Kleinen Theater 2022 den Preis für die Beste Kamera. Einer der Höhepunkte war jedoch für uns die Premiere des Films im Passage-Kino in Leipzig im Sommer 2022, bei der wir On The Run neben Kaffee & Kippen, Tik und Warten im ausverkauften Saal zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentieren konnten.